Ich sah… Game of Thrones S5 E5

Ich zelebriere ja jeden Montagabend die neue GoT-Folge. Natürlich ist es etwas unglücklich, jetzt mitten in der fünften Staffel mit irgendwelche Episodenbesprechungen anzufangen, aber mir kam das jetzt in den Sinn und ich will nicht ein ganzes Jahr warten, nur um mit der ersten Folge einer neuen Staffel anfangen zu können.

Und das mit dem „mittendrin“ meine ich wortwörtlich: die Hälfte der Staffel ist schon vorbei. Und es gab noch kein welterschütterndes Ereignis á la Red Wedding oder Oberyn. Das entspricht auch meinem Gefühl, dass diese Staffel in der ersten Hälfte etwas vor sich hin plätschert. Die Personen werden in Position gebracht, notwendige Steine ins Rollen gebracht für… ja, für was eigentlich? Für die Schlacht Stannis Baratheon gegen die Boltons? Das könnte zumindest ein großes Ereignis sein, eine großangelegte Schlacht gab es seit Blackwater Bay nicht mehr. Ich glaube, diese Abwesenheit eines richtigen Krachers zu Beginn (den vor allem die Buchleser erwartet hatten,) lässt diese Staffel etwas geruh- und langsamer erscheinen. Dabei mag ich dieses Ausführliche so sehr an GoT. Jede Handlungsebene wird bedacht und auch „Kleinigkeiten“ gezeigt. Aber kommen wir zur fünften Folge:

(HINWEIS: Ich glaube, ich habe das Ganze spoilerfrei verfasst. Da ich bisher nur bis einschließlich Buch 3 gelesen hab, kann ich auch eigentlich gar nicht spoilern. Bis auf diese eine Sache…

IN MEEREEN – Der (von mir richtig vorhergesagte) extrem lame und unrühmsame Tod von Ser Baristan zwingt Daenerys endlich zum Handeln und man sieht die Drachen endlich mal wieder in Action – und damit meine ich, wie sie einen brennenden Mann in zwei Hälften reißen. Diese Bestrafung der reichen Ex-Sklavenhalterfamilien ist eine mögliche Abschreckung, damit diese die Söhne der Schlange nicht mehr unterstützen, trifft ja aber eigentlich die falschen. Eigentlich hätte ich Dario Naharis Vorschlag, die Schlangen auszurotten, viel eher zugestimmt. Dann träfe es die richtigen und zeigt ebenso abschreckendes wie hartes Vorgehen gegen Terroristen. Da Dany nun auch der letzte westliche Berater fehlt, muss sie Entscheidungen jetzt allein treffen. Die Kampfgruben wieder zu eröffnen finde ich nicht so pralle, aber da nur Freiwillige teilnehmen dürfen, ist es eigentlich egal. Dass sie das Reichen-Söhnchen Hizdahr heiratet, um die Verbundenheit mit der Stadt Meereen zu zeigen, glaube ich nicht eine Sekunde.

AM WALL wächst John Snow jetzt von Folge zu Folge mehr über sich hinaus – oder besser, er wächst zu dem Mann heran, der in dieser Zeit gebraucht wird. Genau das sagt ihm auch Maester Aemon: „Kill the Boy“, was auch gleichzeitig der Episodentitel ist. Hört sich in diesem Kontext auch gar nicht mehr so rabiat an. John versucht dies umzusetzen, indem er tausend Jahre alte Gesetze und Traditionen brechen und Frieden mit den Wildlingen schließen will. Insgesamt geht es am Wall im Moment sehr vernünftig und logisch zu, John Snow tut das, was am sinnvollsten ist: sich mit den Menschen, den Wildlingen verbünden und sich gemeinsam den White Walkern entgegenstellen. Dass Tormund als potentieller Anführer der Wildlinge den Vorschlag nur annimmt, wenn John ihn beim Einsammeln der zerstreuten Wildlinge jenseits des Walls begleitet, finde ich sehr gut. Die Befürchtung, dass wir John Snow nur noch in den Mauern von Castle Black Befehle bellen sehen, wird somit zerstreut – vorausgesetzt, wir sehen auch was von diesem Ausflug hinter den Wall.

IM NORDEN sehen wir Sansa Stark, wie sie in ihrer alten neuen Heimat Winterfell mit den Boltons zurechtkommen muss. Am interessantesten ist hier natürlich das Treffen auf Theon „Reek“ Greyjoy – davon abgesehen, dass Sansa immer noch unglaublich naiv erscheint, wenn sie auf einen Tipp einer fremden Frau hin in den mit geifernden Hunden gefüllten Zwinger geht. Gut, sie weiß nicht, dass diese Myranda Ramseys Bitch und extrem eifersüchtig ist, aber wir wissen es und ich habe jeden Augenblick erwartet, dass sich alle Käfige öffnen und die Hunde Sansa… zumindest angreifen. Dann dachte ich, im letzten Stall wäre vielleicht auf wundersame Weise ihr Direwolf Lady – bis mir einfiel, dass der ja schon längst tot ist. Aryas Wolf war es, der immer noch irgendwo herumläuft… Mein Highlight war dann das Tischgespräch. Ramsay ist ein teuflischer Schlächter und ein Arsch, aber ab und zu auch ziemlich lustig.  „That was getting… very tense.“ Ich bin gespannt, was Sansa ausrichten kann oder ob sie weiterhin von allen hin- und hergeschoben wird.

TYRIONS Tortur hat noch kein Ende. Das Gespann Jorah Mormont und Tyrion Lannister ist nicht ganz so amüsant wie der Gnom mit dem Eunuch. Da Tyrion meist nur Monologe führen kann, fehlt jemand, an dem er sich kommunikativ reiben kann. Belustigt stellte ich bei dem Angriff der Steinmenschen auf das Boot fest, dass Tyrion immer wieder in prekären Situationen darum betteln muss, von seinen Fesseln befreit zu werden. Schön angetäuschter Cliffhanger dann, ich hatte es schon fast geglaubt, bis die Pause zwischen Schwarzabblende und Abspann immer länger wurde. Bisher waren Jorah und Tyrion nicht die besten Freunde. Ob das nach dem Zwischenfall mit den Steinmenschen anders wird, wird sich zeigen. Auf jeden Fall wird Mormont anders, wie man sehen konnte. Und ich sah auch, wie relativ schlecht der Schuppen/Steineffekt auf seiner Haut war. Das sah mehr nach einer Arbeit von Photoshop-Philipp aus, als eine Premium-HBO-Produktion.

Wer nach dieser Wall of Text noch anwesend ist und lebt, kann gerne seine Meinung zur aktuellen Folge in die Comments schreiben. Wenn nicht, dann nicht. Nächste Woche geht’s weiter!

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