Mangastream – back to business
Wer es nicht mitbekommen hat: Mangastream, bekannt als schnellste und dabei sogar qualitativ relativ beste Shounen-Jump-Scanlation-Gruppe englischer Sprache ist wieder im Geschäft!
Oder vielmehr auf dem Schlachtfeld im Krieg um Klick-einträgige Jump-Kapitel, die zu den beliebtesten in der Manga-Szene gehören. Vor etwa zwei Monaten war nämlich Schluss. Mangastream gab bekannt, diverse SJ-Kapitel nicht mehr anzubieten, da der Druck vom Rechteinhaber VIZ Media zu groß wurde. In diesen zwei Monaten sprossen natürlich neue Gruppen aus dem Boden, die über die nun „herrenlosen“ Serien One Piece, Bleach und Naruto herfielen wie Ruffy über einen Haufen Fleisch. Der König war tot, höchste Zeit, das Andere sich seiner Hinterlassenschaften annehmen.
Mit einer durchaus lustigen Nachricht erhob sich der König letzten Sonntag aber von den Toten. Endlich wieder alle Lieblings-Shounen-Mangas auf einer Seite lesen. Alle Fanboys waren entzückt, ich inklusive. Diese Auferstehung hat aber ihren Preis, den Mangastream ohne Aufforderung zu zahlen bereit ist, sich diese Bedingungen quasi selbst auferlegt:
- alle Jump-Scans werden nach einem Zeitfenster von 60 Stunden gelöscht
- die Jump-Scans werden erst veröffentlicht, nachdem eine andere Gruppe ihre Versionen veröffentlicht hat, mit einer zusätzlichen Pause von 4 Stunden
Das Zeitfenster von 60 Stunden ist eine Verschärfung des vorherigen Status Quo, bei dem Mangastream nur die letzten fünf Kapitel einer SJ-Serie gehostet hat. Jetzt heißt es also noch mehr als sonst: lesen, solange es noch heiß ist! Und wo wir beim Essen sind, die zweite Bedingung ist umso delikater, betrifft sie doch zum großen Teil das, was Mangastream ausmacht: die Schnelligkeit und Verlässlichkeit. Warum sie warten, bis eine andere Gruppe vor ihnen releast? Damit reine Reader-Seiten wie mangafox.com deren Version einbindet und nicht die Kapitel von Mangastream, die nie dazu gedacht waren in alle Ecken des Internets verbreitet zu werden und bis ans Ende der Zeit verfügbar zu sein – darum gab es früher auch mal Rechtsklicksperren und Kapitelseiten, die zerschnitten waren und aus einzelnen Bilddateien zusammengesetzt waren, damit sie nicht leicht gespeichert und andernorts hochgeladen werden konnten. Diese nicht beabsichtigte Verbreitung und andauernde Verfügbarkeit sei es nämlich gewesen, die Mangastream erst in die Bredouille gebracht habe, so die Gruppe in ihrem Tweet.
Ob VIZ durch diese selbstauferlegten Regeln besänftigt werden kann, wage ich zu bezweifeln. Werfen wir einen Blick auf mangafox.com, so sind zumindest das aktuelle Naruto– und One-Piece-Kapitel wieder von Mangastream – soviel zum Anti-Verbreitungs-Plan. Es ist ironisch zu sehen, das Mangastream quasi Wege und Mittel sucht, um zu verhindern, dass ihre illegalen Scans gegen ihren Willen verbreitet werden. Ob es hilft, wenn sie ihre Scans absichtlich uninteressanter machen, indem sie sie zurück halten, bis jemand anders schneller ist, wird sich langfristig zeigen.
Jedenfalls bin ich nicht unglücklich darüber, wieder eine gute One-Piece-Fan-Übersetzung zu sehen. Und bei diesem Hammer-Arc (Sanji in Namis Körper? Smoker und Law?) juckt es sogar mir selbst wieder in den Fingern, arg… ^^
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