Über das Ende von Naruto

Vor etwa einem Monat ist Masashi Kishimotos Naruto zu Ende gegangen und damit eine der erfolgreichsten Shounen-Serien überhaupt. Naruto war ein Teil der, wie ich es gerne nenne, heiligen Dreifaltigkeit des Shounen. Da ist es schon etwas besonderes und ich wollte die Gelegenheit nutzen, ein zwei Worte darüber zu verlieren.

Zuerst gleich mal eine Offenlegung: ich habe bis auf ein paar Kapitel nichts von Naruto gelesen. Die Serie sprach mich nicht sonderlich an, der Ninja-Hype ist irgendwie an mir vorbei gegangen oder vielleicht bin ich einfach nicht der Typ dafür – ich stehe halt mehr auf Piraten und wie wir wissen, kann es nur eines von beidem geben. Ninjas oder Piraten. Piraten oder Ninjas. Wer beides mag, ist bestenfalls beliebig. ;)

Das ist natürlich nicht ernst gemeint, ich kenne genug Leute die mit Freude beide Serien gelesen haben. Trotzdem gab es oft Streit und Flamewars zwischen den beiden Fanlagern, wessen Manga denn jetzt besser, erfolgreicher, cooler oder interessanter ist. Das wurde auch auf die Mangaka beider Serien übertragen und es gingen teilweise Gerüchte um, Kishimoto und Oda würden sich hassen und dem anderen den Erfolg nicht gönnen, was natürlich nicht stimmt – vor allem nicht im höflichen Japan, wo der gemeinsame Erfolg mehr zählt als der individuelle. So antwortet Kishimoto auf die (zugegeben etwas lächerliche) Frage, ob er One Piece kenne:

Es ist unmöglich, es nicht zu kennen. Dank One Piece war ich in der Lage, so hart an Naruto zu arbeiten.

Oda und Kishimoto respektieren sich, dürften in den letzten 15 Jahren aber auch in gesunder Konkurrenz zueinander gearbeitet und sich gegenseitig angespornt haben – immerhin sind ihre beiden Serien die Zugpferde des Magazins Shonen Jump, die gebündelten Bände verkaufen sich allein in Japan millionenfach. Aber sie sind auch privat Freunde, wie dieser Kommentar von Oda zum Ende von Naruto zeigt:

Oda-Comment-2014-Jump-50

„Kollege, Freund und Rivale. Ich bin dankbar dafür, 15 Jahre lang Seite an Seite mit dir in Shonen Jump veröffentlicht worden zu sein, Kishimoto-san, otsukaresama!“

Zum geschichtlichen Schluss kann ich gar nicht so viel sagen, nur meine subjektive Meinung: Der finale Kampf zwischen Naruto und Sasuke war schon relativ episch, das Ende vom Lied sogar sehr emotional. Wie beide nach dem finalen Schlag still auf den Felsen liegen und ihr abschließendes und bereinigendes Gespräch führen, fand ich noch relativ unspektakulär, war aber für Fans wahrscheinlich sehr interessant.

naruto-ende-02Da wird immerhin die Story zwischen den beiden Hauptcharakteren der Serie zu einem Ende gebracht. Dass man dabei acht Seiten lang nur ihre Gesichter und Schultern sieht, ist mir erst gar nicht aufgefallen, war aber für den meiner Meinung nach genialen Twist am Ende des vor-vorletzten Kapitels unabdingbar: Naruto und Sasuke liegen nicht einfach nur entkräftet am Boden, nein, ihr letzter Schlagabtausch hat beiden den Arm abgerissen!

Für mich als Story-Außenstehenden der Höhepunkt dieses Endes, da es mich doch ziemlich überrascht hat und ziemlich geschickt angelegt war. Auch das Blut, dass aus ihren Armstümpfen läuft und sich ungefähr dort vereint, wo ihre Hände gewesen wären, finde ich jetzt nicht zu kitschig oder dick aufgetragen, dazu ist es zu brutal. Natürlich sterben sie nicht – das wäre mal ein Ende gewesen! In Kapitel 699 sterben Naruto und Sasuke in trauter Zwei(n)samkeit und mit sich im Reinen an ihren Verletzungen und am Blutverlust, auf der letzten Seite ein schlichtes „Ende.“. Die Narutards stehen Kopf, Kishimoto wurde vorsichtshalber an einen unbekannten Rückzugsort gebracht, bis eine Woche später – Überraschung – das 700. Kapitel mit alternativem Ende kommt. Balls of Steel.

… aber zurück zur Realität, in der die beiden überleben und Kapitel 700 das reguläre Canon-Ende von Naruto zeigt. Es ist ein typisches Fanservice-Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, zumindest meiner Meinung nach. Alle heiraten, kriegen aufmüpfige Kinder, die natürlich wie eine Mischung beider Elternteile aussehen. Aber da mag die zynische Verbitterung eines kinderlosen Unverheirateten aus mir sprechen ;)

naruto-ende-03

Für Fans sicher ein schönes Ende, doch noch zu sehen, was aus den ganzen Charakteren wird, wer wen heiratet, ob NaruSaku „real“ ist und ob es das Ende eine Folgeserie in Aussicht stellt (Spoiler: ab April 2015 wird es eine Buchreihe mit Kurzgeschichten geben, die erste heißt „Kakashis Story). Ein besonderes Schmankerl für mich als OP-Leser findet sich aber auf der letzten Doppelseite: Bolt schmiert die „Mount-Rushmore-Ninjagesichter“ mit Farbe voll und pinselt auf Narutos Gesicht ausgerechnet den Strohhut-Totenkopf von One Piece! Da war ich doch etwas baff. Auf der vorletzten Seite eines 700 Kapitel langen Mangas nach 15 Jahren tatsächlich einen augenzwinkernden Verweis auf einen Kollegen unterzubringen, an so extrem prominenter Stelle – da sind sie doch wieder, die Balls of Steel.

Natürlich fehlt jetzt irgendetwas im Shonen Jump, nach 15 Jahren Naruto. One Piece zieht einsam seine Kreise an der Spitze, Bleach stößt auf Platz zwei vor – aber wer ist jetzt auf Platz 3? Ich kümmere nicht so sehr um die Serienbeliebtheitstabelle im Shonen Jump, was steht da jetzt auf Platz 3? Schreibt’s in die Comments und auch, wie ihr das Ende von Naruto fandet!

buechse out

13 Antworten

  1. schui sagt:

    Naruto is shit.

  2. Frank sagt:

    Mit Naruto konnte ich am Anfang auch nicht soviel anfangen. Mit aber es wurde mit der Zeit immer ein wenig interessanter. Wenn auch zum Timeskip hin ich ein wenig die lust verloren hatte, danach ist es wieder besser geworden.

    Das Ende fand ich sehr gut und passend.

    Und noch etwas zu den beiden Zeichnern. Es wissen vermutlich nicht so viele, aber beide haben unter Nobuhiro Watsuki fast zur selben zeit als Assistenten gearbeitet an seinem Manga Kenshin. Dort gibt es auch schon einen kleinen Verweis auf One Pice :D

    Und Kishimoto hat Oda im Krankenhaus besucht als der im letzten Jahr dort zwei Wochen eingeliefert war.

    @schui. ganz großes Kino…

    • buechse sagt:

      Dass beide zusammen Assistenten waren hatte ich schon ganz vergessen! :D
      Aus irgendeinem Grund dachte ich, Oda und Mashima von Fairy Tail wären zusammen Assistenten gewesen, weshalb sich ihre Zeichenstile anfangs so ähnlich sahen – hab da wohl was durcheinander gebracht ;)

  3. sam sagt:

    läuft zwar nicht im Weekly Shōnen Jump, sondern im Shōnen Magazine, wie wäre es mit Fairy Tail als Platz 3? Für mich privat war Naruto immer Platz 4 bei den Manga, bin vom Anime auf dem Manga umgestiegen und hab dann nur noch das Manga gelesen. Meine Top 3 variieren je nach aktueller Handlung: Finde gerade (aktuellsten Kapitel) Fairy Tail auf Platz 1, Bleach auf Platz 2 und One Piece auf Platz 3 (die reden gerade zu viel). Langfristig ist One Piece bei mir auf Platz 1, Bleach Platz 2 und Fairy Tail (sehr knapp) auf Platz 3. Vom Shōnen Sunday lese ich gar nichts, schaue aber die Anime Umsetzung von Kaito Kid.

    • buechse sagt:

      Subjektiv Fairy Tail auf Platz 3 wäre vom Erfolg her wohl angemessen, denke ich ;)
      Aber es gibt ja auch diese Beliebtheitsliste im WSJ, die nach jeder Ausgabe ausgewertet wird und die Serien in ein aktuelles Beliebtheits-Ranking einordnet – da wäre Fairy Tail nicht dabei.

  4. epson sagt:

    hallo habe mal ne frage wieso könnt ihr kommentare schreiben habe mich angemelden und mal wie hier une kann nur kommentar schreiben wenn eine geschireben hat ist das ein bug buechse = ?

  5. epson sagt:

    ja nur wenn schon ein komentar geschireben wrunde seint dem update kann ich auch kein profiel bild nemmen

  6. Der Dude sagt:

    Ich bin sogar irgendwie froh, dass es vorbei ist, weil ich eh schon zu viele Sereien parallel lese/schaue. Aber im Allgemeinen war es schon ein lässiger Manga, auf jeded Fall. Außerdem hat Oda seine „Jinbei-Intro-Story“ ausfallen lassen, um dem Herren Kishimoto seinen Respekt zu zollen, indem er Ruffy, mit einem von der Namimaus verdeckten, Naruto beim Nudelessen zeichnete. Man beachte zudem den Fucks und das Zeichen auf seinem Rücken.

    Jetzt kommt mein „Love-it-or-hate-it“ Favorit – Toriko! Für mich defenitiv der Manga, der vom Humor her One Piece am meisten ähnelt, aber auch abhängig davon viel Story in sich birgt. Für viele mag allein die Inhaltsbeschreibung dieses Mangas recht abschreckend sein, wie für mich auch, aber ich habe es dennoch gewagt mich hineinzulesen… …und innerhalb von drei Tagen hatte ich 90 Kapitel getankt und war dato auf dem aktuellsten Stand. Das ist meine Art von Empfehlung für diese Geschichte. Wie gesagt Love it or hate it…!!!

  7. Crush sagt:

    Also ich finde das Ende von Naruto wurde solangsam absehbar. Jedoch war es der richtige Zeitpunkt meiner Meinung nach denn sonst hätte sich die Story unnötig in die länge gezogen sowie das mittlerweile bei Bleach der Fall ist. Meine Top 3 waren immer One Piece, Naruto und Fairy-Tail. Doch mittlerweile habe ich einen Manhwa gelesen der mich absolut überzeugt hat und sich somit Platz 1 mit One Piece teilt.
    Nämlich The Breaker und the Breaker New Waves ! Wer auf Martial Arts steht der sollte sich diese Story unbedingt reinziehen und ich wäre auch mega froh diese als Anime zu sehen!!!
    Meine jetztigen Top 3 Mangas sehen so aus:
    Platz 1
    The Breaker New Waves / One Piece
    Platz 2
    Fairy Tail
    Platz 3
    Bleach

    • buechse sagt:

      The Breaker habe ich auch schon von gehört, könnte ich mal anlesen. Aber Martial Arts, lebt das nicht von schnellen Bewegungen? Funktioniert das in Manga-Form? Wäre als Anime bestimmt noch wesentlich besser, wenn sie die Animationen gut hinkriegen ^^

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